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Marvel Comics-Kollektion Band 27

Darth Vader - Der Auserwählte


Erscheint am  06.05.2022
Verlag Panini
Seiten 144
Format Hardcover
Original Story

Darth Vader (2017) 1-6

Kanon Kanon
Ära Dunkle Zeiten
Autoren Charles Soule, Chris Eliopoulos
Zeichner Smith, Eliopoulos, Camuncoli
Preis
15,99 €

Inhaltsangabe des Verlags

Der Auftakt zu einer neuen spannenden Reihe, die sich ganz den Anfängen von Darth Vader widmet. Nachdem Anakin alias Darth Vader erfährt, dass seine Frau tot ist, existieren für ihn nur noch Schmerz, Hass und das neue Galaktische Imperium, in dessen Dienst er sich voll und ganz stellt.

Bonusmaterial

Die Geschichte von Marco Ricompensa
Die Personen  
Cover-Galerie  

Rezension (Spoilerwarnung)

Nachdem die erste Vader-Storyline mit Band 15 der Marvel-Comics Kollektion abgeschlossen war, wurde meine Neugierde groß, wie es mit dem dunklen Lord wohl weitergehen wird. Um so überraschter war ich, als ich sah, dass Der Auserwählte direkt nach Episode III - Die Rache der Sith ansetzt und nicht wie der Vorgänger nach Eine Neue Hoffnung. In diesem Band sind die Einzelhefte 34 - 36 aus der Star Wars Heftreihe von Panini aus dem Jahr 2018 zusammengefasst. In den USA erschienen die sechs Einzelhefte zwischen Juni und Oktober 2017. Abgerundet wird der Band von dem Oneshot Keine Gute Tat, geschrieben und gezeichnet von Chris Eliopoulos. Die Titelgeschichte wurde von Charles Soule geschrieben. Soule hatte zuvor u.a. LandoObi-Wan and Anakin und Poe Dameron geschrieben. Als Zeichner fungierte Giuseppe Camuncoli, der hier sein Erstlingswerk im Star Wars Universum abliefert.

Die Story beginnt noch während Die Rache der Sith, genauer gesagt bekommen wir Vaders viel diskutierten Nein!-Schrei nochmals zu sehen. Und da der neu gewordene Sith sein Lichtschwert an Obi-Wan Kenobi verloren hat, besteht seine erste Aufgabe darin, ein neues zu bauen. Und wir erfahren, dass ein Sith sein Lichtschwert mit einem Kyber-Kristall aus der Waffe eines besiegten Jedi baut. Und man erfährt erstmals, warum die Klingen der Sith rot gefärbt sind: Der enthaltenen Kyber-Kristall blutet im Inneren.  Apropos Lichtschwerter: Die von getöteten Jedi erbeuteten Waffen werden in einer großen Zeremonie öffentlich verbrannt, was sehr an die Bücherverbrennung der Nazis erinnert. Aber die Sith und ihr Imperium sind sich da ja eh in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich.

Da die Sith davon ausgehen, dass es nach der Order 66 bis auf wenige Ausnahmen keine Jedi mehr gibt, muss Vader erstmal einen finden. Hierfür begibt er sich zu einem Jedi-Außenposten im Mittleren Rand. Jetzt schon merkt man, wie wenig dem Sith ein Menschenleben wert ist. Nur so zum Training tötet er ein paar Klonpiloten in ihren Jägern. Und auch die Soldaten auf der Station (allesamt lang gediente und kriegserfahrene Klone) fallen Vader zum Opfer. Offenbar hat Palpatine die Eliteeinheit geschickt, um seinem Schüler das Leben nicht ganz so einfach zu machen.

Erstmals wird hier zudem der Barash-Eid erwähnt. Hierbei handelt es sich um einen Eid, den ein Jedi ablegt, wenn er sich aller Aktivitäten der Jedi enthält, die mit dem Orden zusammenhängen. Und genau so einen findet Vader in der Datenbank des Jedi-Außenpostens. Während der Jedi Kirak Infil’a mit seinem Droiden seine Lichtschwerttechnik trainiert, taucht auch schon Vader auf und es kommt zu einem ersten Aufeinandertreffen.

Star Wars 34 vom 22.05.2018
Star Wars 34 vom 22.05.2018

Kirak Infil’a erinnert mich irgendwie an Joruus C’baoth aus den Comics zu der Thrawn-Trilogie. Will man hier etwas an das alte und von Disney als inoffiziell ernannte Expanded Universe erinnern? Vader muss sich einigen Fallen stellen, ehe er auf Kirak Infil’a trifft. darunter befinden sich Raptoraner, die nicht die Ähnlichkeit mit fast namensgleichen Dinosauriern haben, sondern eigentlich wie Adler aussehen. Dabei wird Vader verletzt und man sieht sein entblößtes linkes Cyborg-Bein, was mir sehr gut gefallen hat.

Bisher war Darth Vader immer der Bösewicht in schwarzer Kleidung und Rüstung. Irgendwann, spätestens aber nach Die Rache der Sith, wusste man, wie es darunter aussieht. Jetzt wird man daran nochmal erinnert, dass sich kein Mensch mehr hinter der schwarzen Maske befindet.

Star Wars 35 vom 19.06.2018
Star Wars 35 vom 19.06.2018

Vader wird bei dem Zweikampf sogar der linke Unterschenkel abgerissen und man sollte der Meinung sein, dass er nicht mehr gewinnen kann. Natürlich weiß man es besser, weil man den tatsächlichen Tod des Sith natürlich kennt. Was mir hier gar nicht gefällt, ist die Tatsache, dass Vader sein Bein wieder selber anbaut. OK, natürlich hat er sein handwerkliches Talent schon beim Bau von C-3PO und seinem Podrenner unter Beweis gestellt, aber so ein komplexes Gebilde ohne jegliches Werkzeug? Eher unglaubwürdig.

Schließlich kommt es zum finalen Kampf in dem Kirak Infil’a Vader ein Monster nennt. Nette Anspielung auf Das Erwachen der Macht! Wer am Ende siegt, steht ja schon fest. Allerdings opfert sich hier der Jedi um unbeteiligte Zivilisten zu retten. Nachdem Vader sein Schiff bestiegen hat, übernimmt ein Droide die Steuerung und bringt den Sith-Schüler zu seinem nächsten Bestimmungsort: nach Mustafar. Hier soll er den Kyber-Kristall zum bluten bringen, was diesem die rote Farbe verleiht.


Ich hatte es schon bei der ersten Ausgabe geschrieben, dass mir der Gedanke eines blutenden Kristalls nicht sonderlich gut gefällt. Und was noch hinzukommt: Vader wird auf den Ort seiner bisher größten Niederlage geschickt. Aber es gibt hierzu keine Reaktion, er betritt Mustafar als ob es jeder andere öde Planet wäre. Das finde ich etwas schade, dann man hätte hier mehr draus machen können, wenn nicht sogar müssen.

Besonders gut hat mir hier allerdings die mögliche Zukunft, die der Kristall dem Sith zeigt, gefallen. Und das sowohl inhaltlich als auch visuell. Und genauso gut ist eingefangen, wie Vader den Kyber-Kristall zum bluten bringt. 

Eigentlich sollte man meinen, Vader hat seine Prüfung bestanden und er kann seinen Platz an der Seite des Imperators einnehmen. Dem ist aber nicht so. Was folgt ist durchaus interessant und gut in Szene gesetzt, aber wie viele Prüfungen muss Vader noch ablegen?

Im Jedi-Tempel trifft Vader auf den Groß-Inquisitor. Ich war sehr überrascht, als ich diesen sah. Eine tollte Verknüpfung mit der gerade erst ausgelaufenen Star Wars Rebels Animationsserie. Und so erhält man auch einen Einblick in das Inquisitorium auf Coruscant. Gemeinsam soll man also auf Jedi-Jagd gehen, was in dem letzten Teil hoffentlich zu sehen sein wird. Es sei denn, Vader muss noch eine Prüfung bestehen. 

Star Wars 36 vom 25.07.2018
Star Wars 36 vom 25.07.2018

Mir hat die Story bis hierher sehr gut gefallen. Wer sich schon immer gefragt hat, wie es mit dem Sith-Schüler nach Episode III weitergeht, erhält hier die ersten Antworten. Und das wird in einem bisher rasanten und actionreichen Comic dargestellt. Lediglich der Gedanke, dass die Kyber-Kristalle bluten, wenn ihr "Meister" getötet wird, gefällt mir nicht wirklich. Das erinnert mich irgendwie an die nicht so beliebten Medicloreaner. Bisher war es so, dass die Sith synthetische Kristalle benutzen und diese eben rot sind. Und was wird sein, wenn es wirklich mal keine Jedi mehr gibt? Dann wäre es dahin mit den roten Lichtschwertklingen der Sith. Vader, der als erbarmungsloser Sith-Schüler keinerlei Gnade zeigt und ein Jedi, der den Kampf vielleicht sogar gewonnen hätte, wenn er genauso rücksichtslos gewesen wäre.

Obwohl mich die immer neuen Prüfungen, die Darth Vader bestehen muss, so langsam auf den Nerv gehen und mich anfangen zu langweilen, finde ich die neue Vader-Story sehr gut. Aber wenn jetzt noch eine Vader-Prüfungs-Story kommt, wird sie von mir von vornherein schon schlechter bewertet werden. Man bekommt in dem neuen Kanon ja kaum noch was anderes zu sehen. Wie der Sith-Schüler den Kyber-Kristall zum bluten bringt ist weltklasse. Hier hat vor allem der Autor einen tollen Job gemacht.

Die Zeichnungen sind sehr gut gelungen, zumindest was Vader und die Klone angeht. Die wenigen menschliche Gesichter sind sehr einfach und zu glatt gezeichnet. Selbst Palpatine wirkt nicht so, wie es eigentlich sollte. Für die Zeichnungen ziehe ich aber nur einen Punkt ab, denn die Story ist sehr gut! Man sieht, wie kalt und machtbesessen Palpatine ist, der sogar eine Klon-Elite-Einheit opfert, um seinen Schüler eine schwierige Aufgabe zu stellen. Vader ist hier bereits sehr stark dargestellt, aber das war er ja schon als Jedi.

Der Oneshot Keine Gute Tat von Chris Eliopoulos ist eine neunseitige Kurzgeschichte über einen Mausdroiden, die ganz nett ist, dem Star Wars Universum aber keinen Zugewinn oder gar ein Highlight liefert. Die Zeichnungen sind zudem sehr cartoonhaft.

Das Zusatzmaterial besteht aus dem Kapitel Die Geschichte und einer Cover-Galerie, die die sechs US-Cover beinhaltet. Marco Ricompensa liefert in seinem Kapitel wieder einmal nicht mehr als eine umfangreiche Inhaltsangabe.

Andreas Windu

 

Danke an Panini für das Rezensionsexemplar! 

Release und Cover USA

Heft Seiten Veröffentlichung
Darth Vader #1: The Chosen One Part 1 32 07.06.2017
Darth Vader #2: The Chosen One Part 2 32 21.06.2017
Darth Vader #3: The Chosen One Part 3 32 12.07.2017
Darth Vader #4: The Chosen One Part 4 32 02.08.2017
Darth Vader #5: The Chosen One Part 5 32 06.09.2017
Darth Vader #6: The Chosen One Part 6 32 04.10.2017
No Good Deed… 9 07.06.2017