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Comic Kollektion Band 36

Legacy: Skywalkers Erbe


Erscheint am 05.01.2018
Verlag Panini                                                             
Seiten 168
Format Hardcover
Original Story

Star Wars: Legacy 1- 7

Kanon Legends
Ära Vermächtnis-Ära
Autor Jan Duursema, John Ostrader
Zeichner Dan Parsons, Sean Cooke
Preis
13,99 €

Inhaltsangabe des Verlags

126 Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter hat sich Cade Skywalker, ein Nachfahre Lukes, entschlossen, das Vermächtnis der Jedi aufzugeben. Die Galaxis wurde von Kriegen erschüttert und auf dem Imperialen Thron hat sich ein Sith-Lord niedergelassen, dessen Macht ihm allerdings streitig gemacht wird. Außerdem wird der Tempel der Jedi angegriffen …

Bonusmaterial

Die Geschichte von Marco Ricompensa
Die Personen  
Cover-Galerie                                                           

Rezension (Spoilerwarnung)

Mit dem ersten Band aus der Legacy-Ära in der Comic-Kollektion werden wir erstmals in eine komplett andere Zeit des Star Wars Universums gebracht. Skywalkers Erbe startet 128 nach der Schlacht von Yavin und man darf sich daher auf ausschließlich neue Charaktere freuen. Und die sind mit deutlich über 20 Personen stark vertreten. In dem 36. Band sind die sechs US-Einzelhefte Legacy Broken 1 bis 3 und 5 bis 7 zusammengefasst, die 2006 und 2007 erschienen sind. Bei uns wurde die erste Legacy-Story 2007 von Panini als Sonderband 37 veröffentlicht. Leider fehlt die Ausgabe 0, in der Hintergrundinfos zu den Charakteren enthalten sind und der Zustand der jetzigen  Galaxis erklärt wird. Dafür ist die Kurzgeschichte Legacy 4: Noob enthalten, die bei uns in dem Panini Sonderband 40 veröffentlicht wurde.

Gleich auf der ersten Seite sieht man, dass es das Imperium noch gibt. Und auch ein neuer Bösewicht wird sofort eingeführt: Darth Krayt. Aber es gibt nicht mehr nur zwei Sith wie zu Zeiten des Imperators Palpatine sondern eine ganze Horde. Viele Sith sind durch eine rote Hautfarbe mit schwarzen Mustern gekennzeichnet, was doch sehr stark an Darth Maul erinnert. Unter ihnen befinden sich nicht nur Menschen sondern auch ein Twi-Lek, ein Zabrak und ein Quarren. Krayt fällt hier durch seine Rüstung, die irgendwie an die Yuuzhan-Vong erinnert, auf.

Der gegenwärtige dritte Imperator des Neuen Imperiums ist Roan Fel, der aber nicht lange an der Macht ist. Darth Krayt übernimmt die Führung des Imperiums und bläst zur Jagd auf die letzten Jedi.

Unter den Jedi befinden sich Kol und sein Sohn Cade Skywalker, die Nachfahren von Mara Jade und Luke Skywalker. Kol wird gleich auf den ersten Seiten von den Sith getötet, woraufhin ihn sein Sohn rächen will. Durch das Verhalten von Cade wird man sofort an Anakin Skywalker erinnert. 

Legacy 1: Broken, Part 1
Legacy 1: Broken, Part 1

Legacy 2: Broken, Part 2
Legacy 2: Broken, Part 2

Gleich zu Beginn werden mit Daluuj und Lok zwei vermeintlich neue Planeten eingeführt. Ersterer ist aber schon 1982 in der Comic Serie Revenge of the Jedi zu sehen und der im Outer Rim befindliche Vulkanplanet Lok  stammt aus dem PC-Spiel Star Wars: Starfighter von 2001. Man sieht also, dass der Autor trotz der immensen Fülle an neuen Charakteren und Locations darauf bedacht ist, ein Brücke zu vergangenen Geschichten zu schlagen.

Die Handlung macht anschließend einen Sprung von sieben Jahren. Cade ist seit dem Tod seines Vaters verschwunden und wird von den Jedi gesucht. Er ist der letzte lebende Skywalker und soll den Sieg über die Sith bringen.

Cade hat sein Dasein als Jedi-Ritter aufgegeben und arbeitet als Kopfgeldjäger. Hierbei macht er auch keinen Halt vor der Gefangennahme anderer Jedi. Es wird mit Darth Talon zudem ein Charakter eingeführt, der vielen Sammlern von Actionfiguren und Statuen bekannt ist. Die Sith ist zwar schon auf dem Cover der ersten Einzelheft-Ausgabe abgebildet, tritt jetzt aber als Darth Krayts enge Vertraute erst so richtig in Aktion.


Es stellt sich heraus, das Cade Killersticks offenbar nicht angeneigt ist. Er übernimmt hier die klassische Rolle eines gefallen Helden, wie man ihn aus diversen Hollywood-Filmen kennt, was mit sehr gut gefällt. Auch wenn man in diesen Rollen eher an ältere "Helden" gewohnt ist. 

Roan Fel hat sich inzwischen nach Bastion begeben. Der Planet, auf dem sich das imperiale Zentrum befand, bevor Coruscant zurückerobert wurde, tauchte erstmals 2000 in dem Roman Schatten der Vergangenheit auf. Es stellt sich heraus, dass viele Imperiale Truppen, darunter die 501. Kegion, nach wie vor hinter ihrem eigentlichen Imperator stehen.

Eingeführt werden hier auch die imperialen Ritter, die Leibgarde des Imperators. Deren Mitglieder nutzen die Macht und tragen ein silbernes Lichtschwert von gleicher Bauart. Ihre Rüstung weist Parallelen zu den imperialen Gardisten Imperator Palpatines auf.

Bis hierhin spielt sich die Story in mehreren Handlungssträngen ab, bei denen man nicht weiß, wie sie zusammengehören. Aber kurz darauf werden alle so langsam zusammengeführt.

Legacy 3: Broken, Part 3
Legacy 3: Broken, Part 3

Legacy 5: Broken, Part 4
Legacy 5: Broken, Part 4

Cade trifft auf Prinzessin Marasiah Fel, die Tochter des ehemaligen Imperators, die auf der Flucht vor Darth Talon ist, die wiederum deren Vater töten soll. 

Die Handlung führt den Leser auch nach Korriban, den Heimatplaneten der Sith, der erstmals in dem Comic Tales of the Jedi: Dark Lords of the Sith 2: The Quest for the Sith zu sehen war. Einigen dürfte der Planet im Horuset-System auch unter den Namen Moraband oder Pesegam bekannt sein. Darth Krayt ruft hier die Sith-Geister von Andeddu, Nihilus und Bane um Hilfe. Diese erkennen ihn  aber nicht als richtigen Sith an und machen sich mehr über ihn lustig als dass sie ihm ihre Hilfe zukommen lassen.

Was folgt ist ein Angriff von Darth Talon, der mithilfe von einem Jedi abgewehrt werden kann. Es werden unentwegt neue Charaktere eingeführt, deren Namen man sich im ersten Moment kaum merken kann. Auf der einen Seite ist das wirklich spannend, kann aber auch anstregend werden. Natürlich musste der Autor eine komplett neue Star Wars Welt erschaffen. Aber manchmal ist weniger halt doch mehr.


Und wo wir gerade bei Neuerungen sind: Neben den bekannten Sith und Jedi gibt es jetzt auch die bereits erwähnten imperialen Ritter zum ersten Mal zu sehen. Natürlich auch wieder mit jeder Menge neuer Charaktere! Die Ritter kommen der Gruppe um Cade zur Hilfe. 

Getreu dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund, kämpfen imperiale Truppen gemeinsam mit den Jedi gegen die Sith. Ich finde dies äußerst interessant, da es etwas völlig neues ist. Das von einem Sith erschaffene Imperium hat sich im Laufe der Jahre geändert. Der Imperator kommt inzwischen aus den eigenen Reihen. Wie lange es nach dem Tod Palpatines keinen Sith mehr gab, bliebt hier genauso unklar, wie der Führungsstil des neuen Imperators. War auch seine Macht hauptsächlich auf Angst aufgebaut? Oder war er ein militärischer Führer, wie jeder andere? 

Also haben auch viele imperiale Truppen keine Lust, sich von einem Sith anführen zu lassen. Liegt das an der Angst vor deren Kräften oder dem Scheitern von Palpatine und Darth Vader? Leider erfährt man dazu nichts.

Legacy 6: Broken, Part 5
Legacy 6: Broken, Part 5

Legacy 7: Broken, Part 6
Legacy 7: Broken, Part 6

Im finalen Kampf wird Prinzessin Sia schwer verletzt, kann aber von Cade mithilfe der Macht gerettet werden. Das Ende bleibt offen und macht Geschmack auf mehr.

Ich war zunächst sehr skeptisch was eine Story, die so lange nach den uns bekannten Filmen angesetzt ist, angeht. Aber ich wurde mehr als nur positiv überrascht. Keine neuen Superwaffen, keine Raumschiffe und Fahrzeuge, die irgendwie nicht in das Star Wars Universum passen. Und keine Charaktere, die einem irgendwie komisch vorkommen. All das bin ich aus vielen anderen Geschichten aus dem Expanded Universe gewohnt. 

John Ostrander und Jan Duursema haben sich auf das beschränkt, was man als Star Wars Fan gewohnt ist und dies in eine Zukunft verfrachtet, die neu aber doch sehr vertraut ist. Alleine die große Anzahl an Lichtschwertern stört mich doch etwas. Jedi, Sith, imperiale Ritter und machtbegabte Charaktere kämpfen mit der Waffe, die doch bisher recht selten vorkam.

Die bisherige Legacy-Story ist kurzweilig interessant, spannend und macht Lust auf mehr. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. Die Zeichnungen sind durchweg sehr gut gelungen, es gibt nur hier und da ganz kleine Details, die mir fehlen.


Wie bereits erwähnt, ist in dem Band auch der 4. Teil der Legacy-Reihe Noob enthalten. DIe Kurzgeschichte hat nichts mit der Hauptstory zu tun, daher ist es nicht so schlimm, dass sie an das Ende verfrachtet wurde.

Unter dem deutschen Titel Sturmtruppler vs. Sturmtruppler ist der imperiale Soldat Anson Trask seit zehn Tagen mit seiner Ausbildung fertig und wird der Joker-Einheit zugeteilt. Die Einheit erhält den Auftrag, Planeten Borosk zurückerobern, der zuvor von der abtrünnigen 908. Sturmtruppler-Division eingenommen wurde. 

Die Story ist kurzweilig und actiongeladen, allerdings ist sie für die Hauptgeschichte nicht sonderlich hilfreich und man würde sie nicht vermissen. Interessant ist lediglich, dass die Einheit darüber schockiert ist, auf ihre Kameraden zu schießen. Vielleicht ist dies aber auch die Einführung der Joker-Einheit, die man eventuell in der weiteren Geschichte nochmals zu sehen bekommt.

Die Zeichnungen sind deutlich kantiger als in der Hauptstory und gefallen mit nicht ganz so gut.

Legacy 4: Noob
Legacy 4: Noob

Das Bonusmaterial beinhaltet wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Recompensa und beschäftigt sich mit der Legacy-Ära. Es gibt nicht wirklich etwas neues zu lesen, es ist aber wie fast immer recht unterhaltsam.

In Die  neuen Gesichter der Legende beschäftigt sich Roberto Pretti nicht wie zunächst vermutet mit den neuen Charakteren der Legacy-Ära. Nein es geht um die Besetzung der Rollen für Episode I - Die dunkle Bedrohung.

Die Covergalerie beinhaltet leider nicht das Cover von Legacy 4: Noob.

 

Andreas Windu

 

Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!

Bisherige Veröffentlichung GER

Star Wars Sonderband 37 21.01.2007