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Comic Kollektion Band 24

Blutsbande: Jango und Boba Fett


Erscheint am 21.07.2017
Verlag Panini                                                        
Seiten 108
Format Hardcover
Original Story

Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett 1-4

Kanon Legends
Ära Aufstieg des Imperiums
Autor Tom Taylor
Zeichner Chris Scalf
Preis
13,99 €

Inhaltsangabe des Verlags

Vor 20 Jahren hat Jango Fett einen Auftrag von Count Dooku angenommen, der sein Leben nachhaltig verändern sollte. Boba ist damals mit seinem Vater nach Talos geflogen, um eine Zielperson auszuschalten. Allerdings ist der Gegner zäher als erwartet und nachdem Jango ihn endlich erledigt hat, ist dieser Auftrag noch lange nicht beendet

Bonusmaterial

Die Geschichte von Marco Ricompensa
Die Personen  
Hoth, wo es trotz allem Leben gibt von Pier Giuseppe Fenzi
Alt und neu von Roberto Pretti
Cover-Galerie  

Rezension (Spoilerwarnung)

Nachdem die Story Blutsbande: Jango und Boba Fett bei uns bereits in zwei Einzelheften und in der Masters Series erschienen ist, kommen auch die Leser und Sammler der Comic Kollektion in den Genuss. In den US wurde die Geschichte 2010 in vier Einzelheften veröffentlicht.

Etwa zwei Jahre vor Eine neue Hoffnung befindet sich Boba Fett einer bedrohlichen Lage und erinnert sich an seine Ausbildung. Sein Vater lässt ihn einen Zahn aus dem Maul eines Bayleg holen. Das Tier gleicht einem riesigen Drachen und soll das gefährlichste in der Galaxis sein. Durch den Erfolg wurde Boba Fett die Angst genommen, was ihn zweifelsohne zu dem besten Kopfgeldjäger der Galaxis machte.

Jango Fett erhält von Count Dooku einen Auftrag: Er soll eine unbekannte Person töten, die nur anhand des stets getragenen Helmes erkannt werden kann und über Informationen über die Machenschaften auf Kamino verfügt. So verschlägt es Vater und Sohn auf den Sumpfplaneten Atzerri, der erstmals in dem Roman Aufmarsch der Yevethaner erwähnt wurde. Jango macht kurzen Prozess mit den dortigen Sicherheitskräften und zeigt wieder einmal seine Skrupellosigkeit.

Schließlich darf Boba den tödlichen Schuss abgeben, verfehlt aber das Ziel, sodass sein Vater übernehmen muss. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem "Verräter" um einen Klon und Jango Fett steht sich selbst gegenüber.

Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #1
Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #1

Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #2
Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #2

Im zweiten Teil erinnert sich Boba Fett an den Tod seines Vaters und erwähnt, dass er von einem Verrückten ermordet wurde. So sieht also die Welt in den Augen des Kopfgeldjägers aus.

Kurz darauf erhält Boba von seinem Banker Gilean, einem Muun, der erstmals und bisher auch zum letzten Mal im Star Wars Universum zu sehen ist, einen neuen Auftrag. Er soll Connor Freeman töten, der Schulden bei dem mächtigen Verbrecherlord Tayand hat. Was der Kopfgeldjäger nicht weiß: Einst ließ Jango Fett ihn und seine Mutter auf Atzerri leben.

Freeman macht aber erstmal Bekanntschaft mit einem anderen bekannten Kopfgeldjäger. Zuckuss. Das meint man zumindest zunächst, denn es handelt sich um einen anderen namentlich nicht bekannten Gand. Will der Autor den Leser damit zunächst in die Irre führen oder hatte er keine Lust, sich etwas Neues auszudenken? Genau wie der Barkeeper in der Szene der genauso wie Dexter Jettster aussieht.

Connor muss sich schließlich ergeben, nachdem es zunächst ganz gut für ihn aussah. Aber ein Boba Fett lässt sich das Kopfgeld natürlich nicht entgehen.


Mir hat die Verknüpfung der beiden Zeitabschnitte sehr gut gefallen. Der Vater lässt Mutter und den Sohn im Säuglingsalter laufen und der Sohn nimmt diesen etwa 20 Jahre später gefangen.

Fett muss seine Beute aber gegen die Liga der Kopfgeldjäger verteidigen. Bevor es zum anscheinend ungleichen Kampf kommt, schaltet sich aber ein weiterer bekannter Kopfgeldjäger ein: Bossk. Die kleine Enttäuschung folgt auf dem Fuß: der Trandoshaner läuft quasi nur einmal durch das Bild. Wollte man hier einen weiteren bekannten Charakter zeigen, um den Leser zufrieden zu stellen? Der Auftritt macht überhaupt keinen Sinn.

Im folgenden Kampf zieht Boba Fett alle Register und setzt sein gesamtes Waffenarsenal ein, um die Gegner auszuschalten. Anschließend bringt er Freeman auf die Slave I. Hier bemerken beide, dass Connor der Sohn des auf Atzerri getöteten Klons ist. Boba Fett sieht also sowohl wie der Vater als auch wie der Mörder von Connors Vater aus.

Ich finde diese Entwicklung sehr interessant. Jangos Klon, der sich treffend Freeman nennt (andere würde Deserteur sagen) zeugt einen Sohn. Dieser trifft viele Jahre später auf einen weiteren Klon, der wie sein Vater und dessen Mörder aussieht. Sind Connor und Boba jetzt verwandt? 

Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #3
Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #3

Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #4
Blood Ties: A Tale of Jango and Boba Fett #4

Connor führt Boba Fett vor Augen, was er eigentlich ist: Nicht der Sohn des Kopfgeldjägers sondern dessen Produkt. Als die beiden sich streiten, treffen Daquinn und ein weiterer Kopfgeldjäger ein. Sie haben die erste Attacke von Boba Fett überlebt und können diesen jetzt überwältigen. Nachdem Daquinn Connor Freeman übernommen hat, schießt er Boba in die Brust.

Boba Fett tot? Wohl kaum, denn er fliegt ja bekanntermaßen einige Jahre später in den Sarlacc. Gerade als Daquinn auf dem Eisplaneten Cilare gelandet ist, um Connor dem Verbrecherlord Tayand zu übergeben, wird dieser von Boba Fett befreit.

Beide bemerken dabei, dass sie etwas verbindet: Sie wollen ihren toten Vater stolz machen.  Das scheint auch der Grund, warum Boba das Angebot von Connor annimmt: Wer ihn aus den Händen von Tayand befreit, erhält drei Credits.

Nachdem Boba Fett den Verbrecherlord, seine Gefolgsleute und einen Rancor ausgeschaltet hat, gehen beide getrennte Wege. Natürlich wurde mit Daquinn auch das letzte Mitglied der Liga der Kopfgeldjäger ausgeschaltet, was ich sehr schade fand. Der Charakter war sehr interessant.


Die Geschichte um Boba Fett und seinen "Vater" ist recht kurzweilig und interessant. Sie zeigt, welche Auswirkungen das Klonen auf einzelne Charaktere hat. Auch die Kaltblütigkeit von Jango Fett wird sehr gut gezeigt. Welcher Vater schickt seinen Sohn schon auf eine sehr gefährliche Mission, Was wäre, wenn Boba dabei gestorben wäre? Hätte sich Jango einen neuen Klon geben lassen?

Die Zeichnungen von Chris Scalf sind überragend. Jedes Bild gleicht einem kleinen Ölgemälde. Die Farben sind sehr stimmig und fangen die jeweiligen Stimmungen sehr gut ein.

Das Zusatzmaterial enthält natürlich wieder das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa beschäftigt sich mit Jango und Boba Fett und deren Beziehung zueinander sowie der Möglichkeit, dass sich eines Tages ein Klon gegen sie stellen wird.

Hoth, wo es trotz allem Leben gibt beinhaltet einen kurzen Abriss über die Tauntauns und Wampas und deren Leben auf dem Eisplaneten.

Alt und neu zeigt die Verbindungen zwischen Preques und klassischer Trilogie in Episode II - Angriff der Klonkrieger auf. Der Autor ist der Meinung, dass in diesem Film die Ästhetik der Prequels und die der Original-Trilogie am härtesten aufeinander treffen können aber das Alt und Neu hier zu etwas Magischem zusammengefunden haben. Da bin ich ganz anderer Meinung, da ich optisch keine Verbindung zwischen den Trilogien sehen kann. Für mich haben die Prequels optisch (und oftmals auch inhaltlich) rein gar nichts mit dem ursprünglichen Star Wars Universum zu tun.

Zu guter Letzt gibt es eine Cover-Galerie, die dir vier US-Cover beinhaltet.

 

Andreas Windu

 

Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!

Bisherige Veröffentlichung GER

Star Wars #84 Blutsbande: Jango und Boba Fett (1) 19.01.2011
Star Wars #85 Blutsbande: Jango und Boba Fett (2) 23.03.2011
Masters Series #15 Blutsbande: Jango und Boba Fett 22.08.2016